Zielsetzung und Strategie

ProGottardo - Ferrovia d'Europa hat sich ein wesentliches Ziel gesetzt: die Vollendung der Alpentransversale.

Dieses Ziel ist in eine umfassende Perspektive eingebettet, die die Dynamik der Mobilität in Bezug auf kulturelle, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen auf internationaler, nationaler und insbesondere regionaler Ebene berücksichtigt. Da bis 2026 wegweisende politische Entscheidungen anstehen, die sowohl die politischen Instanzen als auch die Zivilgesellschaft betreffen, wurde eine Strategie entworfen, um den Druck auf die Akteure zu erhöhen, aber auch um die Debatte zu beleben und die Beteiligung einer breiteren Öffentlichkeit, insbesondere der jüngeren Generationen, zu fördern.

Memorial 2024 (pdf)

Zielsetzung und Strategie (pdf)


Zielsetzung


Die Vereinigung Pro Gottardo ­– Ferrovia d’Europa setzt sich für die Fertigstellung der Gotthardbahn ein, um deren Leistungsfähigkeit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sowie den nationalen und regionalen Bedürfnissen anzupassen. Sie verfolgt dieses Ziel in Anlehnung an die Strategie des so genannten Eidgenössischen Mobilitätskreuzes: Mit den beiden grenzüberschreitenden Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen wird die vollständige Integration der Schweiz in das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angestrebt und es werden gleichzeitig wichtige Kapazitäten auf dem bestehenden Netz frei, um die neue, intelligente und nachhaltige Mobilität auf allen Ebenen zu verwirklichen, insbesondere den Regional- und Agglomerationsverkehr, speziell im Tessin.

Mit den AlpTransit-Basistunneln wurde das Herzstück der via delle genti, der historische Weg der Menschen, erneuert, jetzt geht es um die Adern. Der umfassende Wert unserer alpenquerenden Infrastruktur ist für die Schweiz historisch verbürgt. Die Gotthardbahn ist kein rein wirtschaftliches Projekt, sondern ein identitätsstiftendes, kulturelles und politisches Symbol, ein Ausdruck unseres Engagements und der Vernetzung einer offenen und geeinten Gesellschaft, im Tessin, in der Regio Insubrica und im ganzen Alpenbogen.


Drei Herausforderungen


Das Tessin ­– grundsätzlich aber die ganze Schweiz – steht vor drei grossen Herausforderungen, die es gemeinsam mit den umliegenden Regionen anzugehen gilt: die kulturelle und identitätspolitische Herausforderung, die wirtschaftliche Herausforderung und die ökologische Herausforderung. Für alle drei ist der direkte und indirekte Beitrag der Gotthard-Transversale entscheidend. Von ihrer Fertigstellung hängt die Möglichkeit ab, die ökologische Herausforderung weiterhin konsequent in den Griff zu bekommen, insbesondere die Verlagerung des Strassenverkehrs auf die Schiene und die Lösung der erstickenden motorisierten Verkehrsprobleme im Kanton und im Grenzgebiet. Diesbezüglich ist die Verbesserung der Qualität der regionalen Mobilität durch den öffentlichen Verkehr entscheidend.


Der Wirtschaftsstandort, der nun dezidiert auf Produktionsformen mit hoher Wertschöpfung ausgerichtet ist, kann wesentlich durch die Impulse angeregt werden, die sowohl von einer deutlichen Verbesserung der Kontakte zwischen und nach Luzern/Zürich und Mailand als auch von der Optimierung der regionalen Mobilität ausgehen. Schliesslich kann die Spannung in Richtung einer neuen Identität, die auf der Idee einer polyzentrischen Stadt - Città Ticino/Città dei Laghi - beruht, durch einen neuen Geist der Offenheit und einen intensiven und bereichernden kulturellen Austausch genährt werden, und zwar in Anerkennung einer jahrhundertealten Tradition.


Die Strategie


Der Verein Pro Gottardo – Ferrovia d’Europa intensiviert seine Aktivitäten zu einem Zeitpunkt, der für die Entwicklung des Schweizer Eisenbahnnetzes im europäischen Kontext entscheidend ist. Dies geschieht als konstruktive Kritik am Bericht Bahnperspektive 2050, der vom Bundesrat im Rahmen der langfristigen Planung des Verkehrs- und Mobilitätssystems in die Vernehmlassung geschickt wurde.

Pro Gottardo – Ferrovia d'Europa unterstützt voll und ganz die Perspektive einer Verbesserung der lokalen Mobilität über kurze und mittlere Entfernungen. Dies gilt umso mehr, wenn die regionale Realität des Tessins angemessen berücksichtigt wird. Pro Gottardo – Ferrovia d’Europa ist jedoch der Ansicht, dass die Bahnperspektive 2050 einen begrenzenden Ansatz verfolgt und daher mit einem breiteren und vollständigeren Horizont überprüft werden muss. Dies impliziert eine strategische Vision, die unter anderem auf der europäischen Öffnung, die vollendung von Alptransit (Abschnitt Lugano-Chiasso und der Umfahrung Bellinzona) und einem neuen Konzept der öffentlichen Mobilität basiert.



Der Verein Pro Gottardo – Ferrovia d’Europa spricht sich daher für eine breitere und umfassendere Perspektive aus, mit der Bezeichnung "Eisenbahn 2050 +".


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